Holzkohle als unverzichtbare Energiequelle – über Jahrhunderte hinweg brannten am Teisenberg ununterbrochen die Feuer der Kohlenmeiler, um die enormen Energiemengen für die Hochöfen im Achthal und die Salzpfannen der Saline in Bad Reichenhall zu liefern. Der deutlich höhere Brennwert der speziell produzierten Holzkohle im Vergleich zu einem normalen Holzfeuer ermöglichte einen effizienteren Betrieb.
Um das notwendige Holz zu beschaffen, rodeten die Holzknechte den Teisenberg mehrmals vollständig und bepflanzten ihn anschließend mit schnell wachsenden Fichtenmonokulturen. Erst in den letzten Jahrzehnten gelang es den umsichtigen Forstfachleuten allmählich, den Wald am Teisenberg in einen vielfältigen und gesunden Mischwald umzuwandeln. Das Verkohlen von Holz zu Holzkohle war über Jahrhunderte hinweg eine wichtige Einkommensquelle für viele Familien in den Orten rund um den Teisenberg und ergänzte das karge Einkommen aus der Landwirtschaft. Diese Tätigkeit prägte die Gesellschaft in der Region.
Die "Köhler" von Neukirchen nahmen dies zum Anlass, im Rahmen der 1200-Jahr-Feierlichkeiten von Teisendorf im Jahr 1990 die erste Verkohlung von Holz zu Kohle der Neuzeit durchzuführen. Sie errichteten einen Meiler und führten beim historischen Festzug stolz einen Wagen mit Holzkohle mit. Seitdem brennen die Neukirchner "Köhler" jedes Jahr einen Meiler und können jedes Mal einen erfolgreichen Brand vermelden. Der Aufbau des Holzstoßes mit etwa 43 Ster trockenen Buchen- und 10 Ster Fichtenscheitern dauert ungefähr zehn Stunden. Fichtenreisig bedeckt den Haufen oben, und das Aufbringen der für den Brand notwendigen Kohllösch nimmt einen ganzen Tag in Anspruch. Dabei muss die Kohllösch immer wieder mit Wasser befeuchtet werden, um die erforderliche Festigkeit zu erreichen. Kohllösch ist ein Gemisch aus den feinen Resten des letzten Brandes und lehmiger Erde.
Mit dem Anzünden des Meilers beginnen für die Köhler anstrengende zweieinhalb Wochen, in denen der Meiler Tag und Nacht bewacht werden muss. Die Kontrolle des "richtigen Rauchs" zeigt an, ob mehr oder weniger Luft benötigt wird, ob eventuell Kohllösch abgerutscht sind oder andere Schäden entstanden sind. Für die Nacht steht den Köhlern eine spartanisch eingerichtete Rindenhütte zur Verfügung, wie sie über die Jahrhunderte genutzt wurde. Mit großer Spannung erwarten die Köhler das Öffnen des Meilers und hoffen auf einen gelungenen Brand.
Um die Wartezeit für die Besucher aus Nah und Fern zu verkürzen, bieten die Köhler während dieser Zeit ein buntes Rahmenprogramm auf dem Gelände am Skilift an.
Mehr dazu unter Köhlerverein Neukirchen
Bild und Text: RoHa Fotothek Fürmann
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